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Wie entsteht ein Ziegel?

Ton. Der Grundstoff des Ziegels – Aus der Ewigkeit, für die Ewigkeit.

Doch, was ist Ton überhaupt?

Die meisten werden noch wissen, dass Ton ein Material ist, das in der Erdkruste natürlich in unerschöpflichen Mengen vorkommt und dort oberflächennah abgebaut werden kann. Nun besteht die Erdkruste zum größten Teil aus unterschiedlichen Gesteinsschichten, die wiederum aus verschiedenen Mineralien zusammengesetzt sind. Zu den häufigsten Mineralien, die sich in fast allen Steinsorten nachweisen lassen, gehören Quarz, Glimmer und Feldspat.

Im Laufe der Zeit verwittern auch härteste Steine durch die Einwirkung von Wind, Wasser und jahreszeitlichen Temperaturdifferenzen. In der Erdgeschichte wurden auf diese Weise schon ganze Gebirge abgetragen. Und umgekehrt entstanden auch wieder neue Steinformationen, indem Verwitterungsreste durch fließendes Wasser an andere Orte transportiert wurden, wo sie zunächst neue Ablagerungsschichten und nach Millionen von Jahren auch neue Gebirgszüge formten.

Interessant dazu die Grafik des Temperaturverlaufs der Erdgeschichte.

Der JUWÖ Ton entstand erdgeschichtlich im marinen Unteroligoizän vor ca. 30 Millionen Jahren. Zu dieser Zeit herrschten Temperaturen, die durchschnittlich um mehr als 14 Grad höher waren als heute. Es herrschte also subtropisches Klima. Dieses war ideal für die Verwitterungsprozesse. Zudem lag Rheinhessen unter dem Meeresspiegel und war Teil des Mainzer Becken. Das bekannte „Eckelsheimer Kliff“ (ca 4 km von Wöllstein entfernt) war damals an der Meereskante zum Festland.

Durch die Verwitterung zerfallen große Gesteinsblöcke irgendwann in kleinere Teilchen – es bilden sich also zum Beispiel Kiese und Sand. Oder eben Ton. Denn auch der gehört zu den Zerfallsprodukten ursprünglicher Steine. Dabei entsteht Ton durch die Zersetzung von Feldspaten. Diese Mineraliengruppe besteht immer aus Verbindungen von Aluminium mit Silizium. Chemisch betrachtet sind Feldspat Mineralien also Aluminiumsilikate. Sie bestehen aus einem Kristallnetz, das im Wesentlichen aus SiO4– und AlO4-Molekülen aufgebaut ist. Zwischen diese Hauptbausteine können noch weitere Elemente eingefügt sein, zum Beispiel Natrium, Kalzium oder Kalium.

Feldspate gehören zu den Mineralien, die besonders anfällig für die Zersetzung durch Wasser sind. Der dabei entstehende Ton besteht aus sehr feinkörnigen Mineralien (Korngröße kleiner als 0,002 mm). Bei natürlichen Tonschichten, die noch relativ viel Wasser enthalten, ist das Material weich und plastisch formbar – also so, wie wir es aus dem Werkunterricht kennen. Trockener Ton ist dagegen fest, spröde und relativ brüchig. Er handelt sich dann um Tonstein. Der überwiegend in Wöllstein abgebaute Ton ist ein sogenannter Rupelton. Dieser entstand aus der Ablagerung des Meeres am Mainzer Becken und hat eine Mächtigkeit von ca 100 m.

1. Rohstoffgewinnung

In Wöllstein bauen wir seit 1862 unseren Ton gleich hinter den Produktionswerken ab. In Alzenau betreiben wir mehrere Tongruben für die nach sehr aufwendigen Verfahren regelmäßige Betriebspläne und ökologische Bewertungen vorgenommen werden müssen.

 

 

Nach dem Tonabbau werden die Lehmgruben wieder zu Biotopen rekultiviert und zu neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen erschaffen.

 

2. Aufbereitung des Tons

Der abgebaute, grobe Ton wird über den Kastenbeschicker auf Förderbänder zum sogenannten Kollergang gebracht. Dort wird der Ton gereinigt und aufbereitet. Dabei werden Verunreinigungen entfernt und der Ton wird mit drehenden Stahlwalzen zerkleinert und gemischt, um eine homogene Masse zu erhalten. Weitere Zuschlagstoffe werden beigemischt.

3. Sumpfhaus

Hier findet die automatische Mischung, die Durchfeuchtung und die Homogenisierung des Tons statt.

4. Formgebung und Abschneideautomatik:

Die aufbereitete Tonmasse gelanget über Förderbänder zur Stangpresse. Diese Presse drückt den Ton mit einem hohen Druck durch ein Stahlmundstück. Das Mundstück gibt dem Ziegel die endgültige Form. Für jeden Ziegeltyp gibt es ein eigenes Mundstück. Jeder einzelne Ziegel wird nun durch einen Stahldraht abgetrennt und schiebt die Formlinge auseinander. Die frischen Formlinge genlangen über Förderbänder zur Trocknung.

5. Trocknung:

Die feuchten Rohlinge müssen nun trocknen, überschüssige Feuchtigkeit wird entfernen. Die Rohlinge werden vorsichtig auf Trocknerplatten gesetzt und auf hohe Wagen geladen. Diese Wagen durchlaufen den Trockner.

6. Brennen:

 

Die getrockneten Ziegel werden jetzt auf Trocknerwagen umgesetzt und in einem Tunnelofen bei 950 bis 1000 Grad gebrannt.  Nach dem Brennvorgang hat der Ziegel seine endgültige Form, Farbe und Festigkeit erreicht

7. Abkühlung:

 

Nach dem Brennen müssen die Ziegel langsam abkühlen, um Risse und Brüche zu vermeiden

8. Schleifen

 

Die getrockneten Ziegel werden jetzt auf Trocknerwagen umgesetzt und in einem Tunnelofen bei 950 bis 1000 Grad gebrannt.  Nach dem Brennvorgang hat der Ziegel seine endgültige Form, Farbe und Festigkeit erreicht

9. Verfüllung

 

Verfüllen bei MZ-Ziegel mit Mineralwolle, bei RX-Ziegel mit PoroTec

10. Qualitätskontrolle:

Schließlich werden die Ziegel auf ihre Qualitätüberprüft. Nur die Ziegel, die den Standards entsprechen, werden für den Verkauf freigegeben.

11. Verpackung und Versand:

Nach dem Brennen müssen die Ziegel langsam abkühlen, um Risse und Brüche zu vermeiden

Produktion Zeller Poroton

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